Der Begriff Air Risk Class (ARC) beschreibt das Risiko, das von einer Drohne für bemannte Luftfahrzeuge ausgeht. In der Schweiz ist diese Klassifizierung Teil des Specific Operations Risk Assessment (SORA), welches vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (FOCA) genutzt wird, um die Sicherheit von Drohnenoperationen zu gewährleisten. Diese Bewertung ist insbesondere für Flüge, die außerhalb der direkten Sicht des Piloten stattfinden (BVLOS), relevant. Dabei werden Faktoren wie Flughöhe, Nähe zu Flugplätzen und die Dichte des Luftverkehrs berücksichtigt.
Wie wird die Air Risk Class in der Schweiz bestimmt?
Die Air Risk Class in der Schweiz wird ähnlich wie in anderen EU-Ländern anhand der EU-Drohnenverordnungen festgelegt. Dabei spielen mehrere Risikofaktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Flughöhe, die Nähe zu Flugplätzen und stark frequentierten Lufträumen. Drohnen, die in höheren Lagen oder in der Nähe von Flugplätzen operieren, werden einer höheren Risikoklasse zugeordnet, um potenzielle Kollisionen mit bemannten Flugzeugen zu vermeiden.
Maßnahmen zur Reduzierung der Air Risk Class in der Schweiz
Zur Minimierung des Risikos können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, wie etwa:
- Optische Markierungen: Durch den Einsatz kontrastreicher Farben oder reflektierender Materialien wird die Drohne besser sichtbar.
- Elektronische Sichtbarkeit: Technologische Hilfsmittel wie Transponder helfen dabei, die Drohne für andere Luftverkehrsteilnehmer erkennbar zu machen.
- Detect & Avoid-Systeme: Diese Systeme ermöglichen es der Drohne, Hindernisse eigenständig zu erkennen und zu umgehen, wodurch das Kollisionsrisiko reduziert wird.
Besondere Vorschriften in der Schweiz
Zusätzlich zur Air Risk Class bewertet die Schweiz auch das Bodengefahrenrisiko (Ground Risk Class), das die potenzielle Gefahr für Menschen und Gebäude am Boden einschätzt. Beide Bewertungen sind integrale Bestandteile der SORA-Methode und beeinflussen, wie Drohnen in der Schweiz eingesetzt werden dürfen. Die Vorschriften basieren auf den EU-Richtlinien, beinhalten jedoch zusätzliche nationale Bestimmungen, die in den Schweizer Luftverkehrsgesetzen festgelegt sind.
Relevanz der Drohnenklassen und Unterkategorien in der Schweiz
Die EU-Richtlinien unterteilen Drohnen in verschiedene Klassen (C0 bis C6) basierend auf Gewicht und anderen technischen Spezifikationen. In der Schweiz werden diese Klassen in verschiedenen Betriebskategorien angewendet, die spezifische Anforderungen und Einschränkungen haben. Beispielsweise sind in der Kategorie A3 Flüge nur in abgelegenen Gebieten erlaubt, während in A1 Flüge näher an Menschen möglich sind, jedoch unter strikten Sicherheitsmaßnahmen.
Fazit und Bedeutung der Air Risk Class in der Schweiz
Die Air Risk Class ist ein zentrales Instrument zur Sicherstellung der Flugsicherheit in der Schweiz. Durch klare Klassifizierungen und die Umsetzung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen wird ein sicherer und verantwortungsbewusster Betrieb von Drohnen ermöglicht. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist sowohl eine gesetzliche als auch eine gesellschaftliche Verpflichtung zum Schutz des zivilen Luftraums.